Praktische Übungen Teil 1
Im folgenden werden wir versuchen, an einigen Beispielen das bisher Gelernte anzuwenden und in die musikalische Praxis umzusetzen. Die ausgewählten Übungen sind zunächst technisch einfach, wir wollen uns dabei auf den jeweiligen Teilaspekt unseres Blasens konzentrieren.
Lernen mit Smartphone oder Tablet
Du kannst Dir die Übungen 1 bis 10 als PDF downloaden und ausdrucken. Dort ist bei jeder Übung ein QR-Code zu finden, den Du mit Hilfe der Kamera Deines Smartphons oder Tablets scannen kannst. Es wird Dir dann ein Link angezeigt und wenn Du darauf klickst, kannst Du die entsprechende Übung anhören und auch mitspielen.
Ich empfehle folgende Übemethode:
- benutze einen kleinen Ohrhörer in einem Deiner Ohren
- stelle die Lautstärke so ein, dass Du die Aufnahme und den Ton Deines Horns etwa gleich laut hörst
- spiele die Übung mit und achte dabei auf genau auf Rhythmus und Intonation
- übe wenn möglich jeden Tag - anfangs ca 15-20 Minuten, später 30 Minuten.
So wirst Du schon nach kurzer Zeit einen beachtlichen Lernerfolg erzielen! Ich wünsche viel Spaß beim Üben :-)
Es folgen nun Übungen, die Du zum täglichen Üben benutzen kannst. Klicke dabei auf die Überschrift, dann klappt das jeweilige Notenbeispiel auf.
Übung 1 : Ganze Noten
Übung 2 : Noten zusammen spielen
Die ganzen Noten haben vier Schläge und werden bis zum Beginn des nachfolgenden Taktes ausgehalten. Wenn also der nachfolgende Takt ein Pausentakt ist, wird der Ton bis zum Beginn der Pause ausgehalten.
Oftmals wird die ganze Note nur bis zur Zählzeit vier ausgehalten und das ist FALSCH!
Um den tiefen Ton c auf dem Parforcehorn spielen zu können, muss der Mundraum groß und offen sein (Vokal O oder U) und die Lippen müssen im Mundstück viel Platz zum Schwingen haben.
Übung 3 : Halbe Noten
Die halben Noten haben zwei Schläge und werden bis zur Zählzeit drei ausgehalten.
Die Bindung von einem Naturton zum anderen wird mit dem Zungenrücken gemacht. Denke: daa-ee-aa oder dee-aa--ee
Zwischen den Tönen sollte kein “Loch" entstehen, d.h. die Töne müssen dicht aneinander (Fachbegriff: tenuto) gespielt werden. Die drei Takte jeweils auf einen Atemzug spielen.
Übung 4 : Naturton-Bindungen
Für jede Übung genug Luft einatmen, damit jede Phrase mit einem ununterbrochenen Luftstom gespielt werden kann.
Denke daran, nach unten in den Bauch zu atmen (Zwechfellatmung). Der Bauch geht dabei heraus, die Bauchmuskulatur ist vollkommen entspannt.
Nach dem Einatmen sollst Du die Luft direkt ausatmen, also bitte die Luft nicht stauen!
Übung 5 : Halbe/Viertel binden
Übung 6a + 6b : Achtel Noten
Die Übungen 6a und 6b können auf Plesshorn und Parforcehorn geübt werden.
Die beiden Übungen 6a + 6b sind von den Tönen her identisch, Übung a) ist im 4/4tel Takt geschrieben, Übung b) im 2/4tel Takt.
Bei gleichem Grundschlag (Metrum) ist dann das Tempo doppelt so schnell.
Ablauf der Aufnahme:
Es wird immer eine Zeile der Übung a) einmal (ohne Wiederholung) gespielt, dann direkt im Anschluss die gleiche Zeile der Übung b) zweimal (mit Wiederholung) gespielt.
Beispiel: 1. Zeile a) 1x und direkt anschließend 1. Zeile b) 2x
Übung 7 : 6/8tel Takt
Der Sechs-Achtel-Takt kann auf zwei Arten gespielt werden:
- 1. Im langsamen Tempo wird jedes Achtel gezählt, man zählt also auf sechs.
- 2. Ist das Tempo schneller, fasst man drei Achtel in einem Schlag zusammen und hat damit einen Zweiertakt. Die Schwerpunkte liegen dabei auf Zählzeit eins und vier ( 1 2 3 4 5 6 ).
Übung 8 : Achtel Triolen
Um Dir einen visuellen Eindruck zu machen, schau Dir die kleinen Videoclips an und versuche einfach mitzuspielen.
- Video Clip 1: Übung für das Fürst Pless Jagdhorn. Wir beginnen mit dem C1, dem ersten spielbaren Ton auf dem Plesshorn (siehe Notenbeispiel in Übung1). Es folgen dann weitere Töne nach oben.
- Video Clip 2: Übung für das ParforceHorn. Diese Übung beginnt mit dem dritten spielbaren Ton und geht dann zum tieferen zweiten und danach zum ersten (tiefsten) spielbaren Ton.
Damit ist der erste Teil des Jagdhornkurses beendet und Du kannst im nächsten Schritt die gängigen und wichtigsten Jagdsignale anhören und wenn Du schon soweit bist, auch mitspielen.
Im zweiten Teil des Jagdhornkurses werden wir uns auf das gemeinsame Musizieren in Form von Duetten, Trios und mehrstimmigen Übungen konzentrieren, denn das ist ja das Ziel des Kurses:
- Jagdhorn blasen zu können, um dann auch in einer Bläsergruppe erfolgreich mitspielen zu können
Die Weiterentwicklung dieses Kurses hängt aber von der Akzeptanz und der Verbreitung in den entsprechenden Jagdhorngruppen und Jägerverbänden ab.
Wenn Dir der Kurs gefällt, empfehle ihn also weiter, indem Du Deine jagdlichen Kontakte darauf aufmerksam machst.